BA-Statistik: Zeitarbeit Sprungbrett ins Berufsleben

23/01/2016 Arbeitsmarkt

961.162 Beschäftigte verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Deutschland zum Stichtag 30. Juni 2015 als Zeitarbeitnehmer. 54 Prozent (518.951) der Zeitarbeitnehmer sind laut Statistik als Helfer eingesetzt. 23,2 Prozent haben keinen Berufsabschluss, 6,8 Prozent sind Akademiker.

Auf weiterhin hohem Niveau bewegt sich der Anteil ausländischer Mitarbeiter in der Zeitarbeitsbranche: 225.137 Zeitarbeitnehmer (23,4 Prozent) hatten zum Stichtag 30. Juni 2015 ausländische Wurzeln. 70,3 Prozent davon waren als Helfer eingesetzt.

Berufsabschluss

Ohne Berufsabschluss waren 35,2 Prozent der in Zeitarbeit tätigen Ausländer beschäftigt – 34,2 Prozent haben einen Abschluss, 6,3 Prozent sind Akademiker. Von den deutschen Arbeitnehmern verfügten 19,5 Prozent nicht über einen Abschluss, 64,1 Prozent haben einen Beruf erlernt, und 6,9 Prozent sind Akademiker.

Neue Datenbasis

Der Gesamtanteil der Branche an der Wirtschaft betrug zum Stichtag 2,7 Prozent. Die Statistik basiert erstmals auf einer neuen Datenbasis, denn auf die halbjährlichen Meldungen der Zeitarbeitsunternehmen verzichtet die BA. Basis für die neue Statistik sind nun die laufenden Meldungen der Arbeitgeber im Rahmen des Meldeverfahrens zur Sozialversicherung. Mit der Umstellung änderten sich auch die Statistikinhalte, und es wurden Abweichungen in den Bestandsstrukturen festgestellt.

Sprungbrett in den Arbeitsmarkt

Laut neuer Statistik wurden 37,7 Prozent aller Zeitarbeitnehmer als Fachkräfte eingesetzt – 4 Prozent wurden als Spezialisten und 3,3 Prozent als Experten gemeldet. Nach wie vor erweist sich die Zeitarbeitsbranche als erste Adresse, wenn es um den (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben geht: 118.559 (17,9 Prozent) der im 1. Halbjahr 2015 neu eingestellten Zeitarbeitnehmer waren vorher ein Jahr und länger nicht beschäftigt.

Weiterbeschäftigung

Und die Zeitarbeit ist ein solides Fundament, selbst wenn die Mitarbeiter nicht in Zeitarbeit bleiben: 30 Tage nach dem Abgang aus der Branche waren von 584.735 Abgängern 327.615 woanders beschäftigt – 90 Tage später waren es sogar 374.902 (64,1 Prozent). Das lässt eine hohe Übernahmequote vermuten, wie sie im iGZ-Mittelstandsbarometer kompakt mit rund 35 Prozent dokumentiert ist. (WLI)

Quelle: iGZ